Wahrnehmung von Entwicklungen und Brüchen im Isenhagener Land: Spuren der 68er-Jahre
Als Begleitveranstaltung im Schulmuseum Steinhorst befasste sich am 21. Oktober 2009 ein Themenabend unter der Leitung des NDR-Redakteurs Dr. Uwe Day mit den Erfahrungen von Zeitzeugen, die sich als Jugendliche oder Erwachsene an die 68er-Jahre erinnern konnten.
Was haben diese Menschen in der ländlichen Abgeschiedenheit des Zonenrandgebiets von den weltpolitischen Ereignissen in USA, Frankreich und schließlich auch in Berlin und einigen westdeutschen Metropolen wahrgenommen? Was hat sie in ihrer jeweiligen Lebenssituation so betroffen, dass sie sich mit Gleichgesinnten zusammenfanden, um gegen Ungerechtigkeiten und Missstände zu kämpfen oder zu glauben – wie im Fall eines damaligen Schulleiters – die verfasste Ordnung der Gesellschaft gegen „umstürzlerische Bestrebungen“ verteidigen zu müssen?
Welche Lebenserfahrungen aus dieser Zeit haben sich bis in die Gegenwart bewährt, was musste revidiert werden? Schließlich: Welche Defizite verlangen auch nach 40 Jahren noch Zivilcourage und den unverdrossenen Einsatz der Altvorderen, um Menschen der ihnen folgenden Generationen den Rücken zu stärken und von kläglicher Resignation oder banaler Konsumflucht abzuhalten?
Einige sehr persönliche und recht unterschiedliche Antworten gaben die an der Steinhorster Runde Beteiligten: Rosemarie Brockmann, Irmingard Dyszak, Peter Brieber, Uwe Otte und Jürgen Rohde.
Der auf 80 Minuten gestraffte Mitschnitt der Medienwerkstatt richtete sich an alle, denen die gesellschaftliche Entwicklung und ihre demokratische Mitwirkung vor Ort (noch) wichtig sind.