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„Da konnte man nichts machen“: Wirklich nicht?

Ein Theaterfilm der Medienwerkstatt Isenhagener Land über die Geschichte des jüdischen Sattlermeisters Julius Katz in Groß Oesingen

Die Theatergruppe des Heimatvereins Groß Oesingen, Landkreis Gifhorn, führte im November 2012 ein Theaterstück über die Geschichte des jüdischen Sattlermeisters Julius Katz während des Nationalsozialismus auf. Unter der Leitung von Erika Heine und Boris Neubrandt wurde eine Schauspielfassung eingeübt, die der Hankensbütteler Jürgen Rohde aus einer umfangreichen Zeitzeugendokumentation der Medienwerkstatt Isenhagener Land entwickelt hatte. Das Theaterstück erzählt Episoden aus dem Alltag eines jüdischen Mitbürgers, der während der gesamten Nazizeit unter Ausübung seines Handwerks ganz offen im eigenen Haus gelebt hat.

Die Medienwerkstatt Isenhagener Land zeichnete die Uraufführung des Stückes als Theaterfilm auf. Damit soll diese originelle und in unserer Region bisher einmalige Aufarbeitung der eigenen Dorfgeschichte durch eine Laienspielgruppe ihrerseits dokumentiert werden, zumal der Sattler Julius Katz früher selbst Mitglied des Oesinger Bühnenspielvereins war.

Der Theaterfilm kann in Folge der starken öffentlichen Resonanz nach den Aufführungen auch das inzwischen bekundete zusätzliche Forschungsinteresse beflügeln:

Zum einen hat sich bereits ein Projektteam am Gymnasium Hankensbüttel konstituiert, andere sollen folgen. Außerdem wird am Seminar für neuere und neueste Geschichte der Universität Göttingen voraussichtlich eine Masterarbeit auf der Grundlage unseres Projektthemas vergeben; das Zusammenwirken von Schul-Projektteam und Universität ist angestrebt.


Neben der Unterstützung weiterer Forschungsarbeit soll der Theaterfilm den interessierten Schulen für einen lebendigen und auf die Region bezogenen Geschichtsunterricht zur Verfügung stehen. Auch die Kreismedienzentren sowie interessierte Vereine und Verbände können den Film für eigene Vorhaben anfordern und damit das Projektmotto unterstreichen:

„Mit Menschlichkeit und Zivilcourage besteht zu allen Zeiten eine Chance, schlimmes Unrecht zu verhindern!“

 

  • Informationen darüber, wie man die eigene Dorfgeschichte auf die Bühne bringt, können der Organisator des Theaterstücks Boris Neubrandt und der Bühnenbildgestalter Gernot Tetzlaff geben: boris.neubrandt@t-online.de und gernot.tetzlaff@t-online.de
  • Der Theaterfilm als DVD ist über den Heimatverein Oesingen und Umgebung e.V. zu beziehen (Vors. Friedhelm Dierks, f.dierks@t-online.de)
  • Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie alle am Gesamtprojekt „Zeitzeugendokumentationen in Knesebeck und Oesingen“ Interessierten wenden sich bitte an die Medienwerkstatt Isenhagener Land e.V.: Ulrich Willier, Telefon 05832-979289, kontakt@medienwerkstatt-il.de